Sammlungen und Museen
The Icelandic Wine Experience

Herzlich Willkommen zur Degustation. Wir werden Ihnen mit dieser Veranstaltung einen Überblick über die aktuelle isländische Weinbaulandschaft geben und sie mit unbekannten und selten getrunkenen Gewächsen bekannt machen. Dabei werden sie unter anderem die folgenden Lagen verkosten können:

Weingut Hekla Vatnafjöll, Pýno grá, 2001, Suðurland DOCG
Ein sonniger kieselsäurebetonter leichter Genusswein, spritzig, mit dezenter basaltischer Note. Isländische Weiterentwicklung der Grauburgunderrebe, gedeiht besonders auf vulkanischen Tuffgesteinen, bevorzugt warme geothermalen Böden.

Weingut Þingvallavatn, Riesling, 1999, Suðurland Grand Cru Classé
Ausdrucksstark, sulfurig, von leicht ins türkisgrün ziehender Farbe. Am Fuß des Mosfellsheidi wächst dieser zarte, verletzlich wirkende, aber dabei kräftige und im Abgang ausdrucksstarke Wein. Unweit der heißen Quellen von Hellisheidi wird im Traditionsgut Þingvallavatn dieser überzeugendste Vertreter der „neuen isländischen Weinschule“ gekeltert. Nach ausgiebigen Studienaufenthalten im Burgund, in Kalifornien und an der Mosel kehrten Mitte der 90er Jahre die Erben des Weinguts, Almannagja Þingvellirsdottir und ihr Bruder Magnus Þingvellirson nach Island zurück und stellten die Produktion komplett um. Anstelle der traditionellen und teilweise schon sehr alten Fässer zogen auch hier Stahltanks und die präzise Gärungssteuerung ein, der Wein wurde dadurch transparenter im Geschmack und von umfangreicher Note. Mit dem Jahrgang 1999 schufen die Geschwister einen hoffentlich vorläufigen Höhepunkt ihres önologischen Werkes.

Chateau Dominiquaine Skáholt, Bláburgunda 1988, Appellation Episcopale islandique
Ein zarter halbtrocken ausgebauter Rotling aus dem Weingut der Bischöfe von Island. Fand bislang als Abendmahlswein in der lutherischen Kirche Verwendung und wird neuerdings in kleinen Kontingenten auch an Freunde weinbaulicher Raritäten abgegeben. Die Region von Skáholt ist wegen des für Island eher milderen Klimas und der Lage am Zusammenfluss von Brúara und Hvitá die einzige isländische Festlandlage, in der rote Weine gedeihen.

Heymaey Vín Framleiðslasamband, Kerner, eruptionsgetrocknete Trockenbeerenauslese, 1973
Dieser Wein, von dem weltweit nur noch wenige Flaschen existieren, erzielt auf Auktionen mittlerweile astronomische Summen. Von kräftiger, eisweinartigiger Süße umspielt der Wein den Gaumen mit dunklen porphyritischen Aromen, die von einer feinen Schwefelnote auf das Feinste unterstrichen werden. Das Heymaey Vín Framleiðslasamband ging bei der Eruption des Vulkans im Ascheregen unter. Der letzte Weinjahrgang wurde durch die heiße Asche an der Rebe getrocknet, in der verbliebenen Traubenfeuchte erreichte der Wein eine bis dahin nicht gekannte Konzentration seiner Aromen. Im staatlichen Institut für vulkanologischen Weinbau in Reykjvik wurde dieser Wein gekeltert und auf Flaschen von 93,75 ml gezogen, dem isländischen Oktalmaß. Mit der Verkostung dieses Weins erreicht die Degustation ihren Höhepunkt.

Als Ort der Degustation konnte der Weinkeller des Gistiheimi Jules Vernes unter dem Snæfellsjökull gewonnen werden. Während der Veranstaltung werden landestypische Appetithäppchen gereicht wie geräucherte Papageientaucherzungen, Carpacchio vom ungeborenen Islandfohlen und Stockfischeier a la Ísofjördur. Sie werden gebeten, sich für die Räumlichkeiten passend zu kleiden, wasserfestes Schuhwerk und feuerfeste Oberbekleidung können beim Einfahren in den Keller ausgeliehen werden.
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